Unterschied ADS und ADHS: Merkmale, Ursachen und Therapie

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Der Erfolg in der Schule oder im Beruf kann deutlich gemindert sein, wenn ein Mensch unter ADS oder ADHS leidet. Doch wo ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS? Und ist ein Syndrom belastender als das andere?

Unterschied zwischen ADS und ADHS: Merkmale der Syndrome

Die Unterschiede zwischen ADS und ADHS sind deutlich: ADS ist das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom und beeinträchtigt die Fähigkeit zur Konzentration und zur Aufmerksamkeit auf eine Sache. Betroffene Menschen lassen sich leicht ablenken und erkennen oft winzige Details in ihrer Umgebung nicht, die für andere offensichtlich sind. Sie haben oft Schwierigkeiten damit, sich zu organisieren.

ADHS hingegen steht für das Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom, bei dem zu den oben genannten Problemen die Hyperaktivität und Impulsivität noch hinzukommen. Betroffene sind oft zappelig und unruhig, sie können kaum still sitzen bleiben. Sie denken über ihr Handeln nicht nach, unterbrechen andere Menschen im Reden und neigen zu überstürzten, impulsiven Handlungen.


Die Ursachen für ADS und ADHS

Die Wissenschaft konnte bislang noch nicht abschließend klären, warum manche Menschen unter ADS oder ADHS leiden und andere nicht.

Es wird davon ausgegangen, dass ein Erbfaktor vorliegt, der bei Vorhandensein eines entsprechenden Auslösers aktiviert wird.

Meist liegt es in den Umweltfaktoren begründet, dass ADS und ADHS zum Vorschein kommen. Auch andere Ansatzpunkte sind möglich, hier sind unter anderem hirnorganische Veränderungen im Gespräch.

Für eine genetische Veranlagung spricht der Fakt, dass in vielen Fällen nicht nur ein Kind, sondern auch dessen Eltern und Großeltern erkrankt sind.

Vor allem für Jungen ist das Risiko deutlich höher, wenn mindestens ein Elternteil an ADS oder ADHS leidet.

Wichtig: Auch wenn immer wieder davon ausgegangen wird, dass es sich bei ADS und ADHS um moderne Zivilisationskrankheiten handelt, ist das nicht zwangsläufig der Fall. Falsche Erziehung, zu hoher Medienkonsum oder eine schlechte Ernährung mit wenig Bewegung sind zwar ungünstige Faktoren, lösen jedoch weder ADS noch ADHS aus. Die genannten Aspekte können aber dazu beitragen, die Symptome beider Erkrankungen zu verschlimmern.

Video: Was ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS | welche ADHS Typen gibt es?


Die Therapie bei ADS und ADHS

Wenn der Verdacht auf ADS oder ADHS besteht, ist der erste Schritt, sich an einen Arzt zu wenden. Der Kinderarzt wird beispielsweise eine Überweisung zum Psychologen ausstellen, der wiederum die Diagnose stellt.

Bei der Behandlung kommt es vor allem auf den Alltag an, der passend zu Betroffenen gestaltet werden muss. Aufgaben sollten beispielsweise in kleine Teile unterteilt werden, nach deren Bewältigung eine Belohnung wartet.

Struktur und Routine sind ebenfalls wichtig und sollten im Alltag selbstverständlich sein. Kinder und Jugendliche sollten sich viel bewegen und das Stillsitzen auf das absolut erforderliche Minimum beschränken.

Wichtig ist es zudem, dass Eltern und Schule oder Kindergarten zusammenarbeiten. Ein Elterntraining ist dabei ebenso erforderlich wie eine kognitive Verhaltenstherapie des betroffenen Kindes. Dort lernt es, sein impulsives und wenig organisiertes Verhalten in geordnete Bahnen zu lenken.

Video: ADHS – von ersten Symptomen bis zur richtigen Diagnose | Gesundheit! | BR

Mit der Gabe von Medikamenten („Ritalin“) sind die Ärzte inzwischen vorsichtiger geworden. Oft sind Nebenwirkungen mit ihnen verbunden (u. a. Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände.

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